Wir machen zusammen etwas Neues – Spanische Revolution – Wir funktioniert das Camp SOL? (Teil 1) -23.05.2011
1: „Die Plaza hat sich in eine kleine Stadt verwandelt. Es wird inzwischen für die Verpflegung gesogt und für medizinische Betreuung. Eine Infrastruktur wurde geschaffen.
2: Bisher gab es nur eine Ausgabestelle für Essen in der Nähe des Pferdestandbilds, aber das Ganze ist so angewachsen, dass wir inzwischen drei Stellen für die Essensausgabe eingerichtet haben. Es gibt auch einen Plan der Plaza (des Platzes), aus dem man ersehen kann, wo die Versorgungsstellen sind. Wir wechseln uns bei der Essensausgabe in Schichten ab, und einige Leute tragen sich immer wieder ein, um dabei zu helfen. Die Schichten sind morgens, mittags und für das Abendessen. Und wir kümmern uns natürlich auch darum, dass die, die dort helfen, ebenfalls verpflegt werden, auf dem gesamten Platz. Es soll niemandem an etwas fehlen, dafür sorgen wir. Viele Menschen aus Madrid kommen und bringen uns etwas, Bäckereien, Restaurants, Einzeplersonen. Auch die Geschäfte versorgen uns, wie man sehen kann. Unsere Vorratsecken sind gut gefüllt. Eine Kommission nimmt auf, was fehlt, und am nächsten Tag teilen wir das mit und werden damit versorgt.
3: Viele Leute hier sind müde nach all den Tagen, und auch darum kümmern wir uns. Sie müssen sich entspannen, und wir bieten unsere Dienste als Physiotherapeuten an. Es gibt hier auch einen Bereich für natürliche Therapien: Reiki, Chiromassage, Reflexzonenmassage, auch Fernreiki wird angeboten. Und es gibt gemeinsame Meditationen. Veiele Menschen hier suchen uns für die natürlichen Therapien auf. Jeder kann herkommen und teilnehmen.
(Schilder einer auf der Plaza eingerichteten Bücherei werden gezeigt und erläutert).
(Dann Schilder, die sich bedanken bei Spendern, Schilder, die die Welt zum Aufwachen auffordern, Schlafplätze werden dort angeboten)
4: Man müsste noch einige Läden einrichten, zwei oder drei. Wir brauchen Essen und die Kommunikationsmedien und Kleidung und Schlafsäcke, damit die Leute schlafen können. Ab 1.00 Uhr nachts wird ausgeruht. Gruppen bilden sich nach Interessen: Wirtschaft, Politik, es gibt Zusamenkünfte und Ideenaustausch. Alle, die hierher kommen,bringen etwas mit: Papier, Zelte, Matratzen etc. Es ist alles sehr rudimentär, aber es hilft, es ist das Grundlegenste für diese Woche. Die Verteilung muss gut organisiert werden. Wir wollen alles ordentlich machen und wir wollen auch saubermachen. Die Anwesenden müssen sich beteiligen, sonst klappt es nicht. Noch etwas wichtiges: es gibt keinen Alkohol hier.
5: Wir brauchen noch Materialien, Draht, Holz, wir können Tische bauen, Stühle, alles, was gebraucht wird. Die Leute bringen uns alles, worum wir sie bitten. Da bringen sie gerade Kartons für die Schlafplätze. Da kommen Stühle…
6: Jeder unterstützt sowie er kann. Es ist toll, was hier passiert. Das soll auch in die Stadtteile gehen. Die Gruppe für Kultur und Bildung will mit den Autoritäten über ihre Anliegen zu diesen Themen sprechen. Da gibt es spezielle Arbeitsgruppen in den Versammlungen, und einige Punkte sollen vertieft werden. Denn es ist wichtig, dass sich etwas ändert. Die Vorschläge sollen umgesetzt werden. Danach gehen sie zur Generalversammlung, und auch dort kann jeder sprechen, der sich dazu äußern möchte. Die Versammlungen haben eine eigene Dynamik und eine gute Entwicklung. Schließlich einigt man sich. Wir sind hier, weil wir etwas verändern wollen. Die Veränderungen müssen von uns selbst kommen, denn das, was wir jetzt haben,taugt nichts. Dafür arbeiten wir. Und wir wollen das friedlich und gewaltfrei erreichen. Die Menschen sollen nachdenken und dann etwas verändern, im Dialog, im Gespräch miteinander.
Ich denke, dass das Ergebnis der Wahlen mit uns nichts zu tun hat. Wir wollen etwas anderes, eine Alternative. Und darum wollen wir so wie jetzt weiterarbeiten. Dies soll weitergehen und jeden Tag konkreter werden. Es soll sich ausbreiten und alle sollen daran teilnehmen.“
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(Übersetzung: Martina Bedrregal Calderon)